französischer Politiker und Diplomat; Generalsekretär der Provisor. Regierung 1944-1946; Vertreter Frankreichs bei den UNESCO-Konferenzen 1946-1951; 1952 Botschafter in Moskau, 1955 in Bonn; div. Ministerämter, u. a. Erziehungsminister Jan.-Febr. 1960, Minister für Algerien-Angelegenheiten 1960-1962, Justizminister 1967/68
* 16. September 1901 Bourg-la-Reine/Dép. Seine
† 6. April 1991 Paris
Herkunft
Louis Livius Joxe war der Sohn eines Gymnasialprofessors.
Ausbildung
Nach dem Besuch des Lycée Lakanal studierte er in Paris klassische Sprachen, Geschichte und Geographie.
Wirken
J. schlug zunächst eine akademische Laufbahn ein und wirkte von 1925 bis 1927 als Universitätsdozent, wandte sich dann aber zunehmend der Politik zu. Ab 1932 gehörte er verschiedenen französischen Delegationen beim Völkerbund an. Von 1933 bis 1936 arbeitete er auch in der Informationsabteilung des Völkerbundes mit. Erste Regierungsämter übernahm er als Unterstaatssekretär im Außenministerium (32) und im Luftfahrtministerium (33-34). Sondermissionen führten ihn in verschiedene Länder Europas und in die Vereinigten Staaten. 1935 trat er in die Agentur Havas als Leiter der auswärtigen Dienste ein (bis 39), außerdem wurde er 1938 zum Generalsekretär der Studienkommission für auswärtige Politik an der Sorbonne bestellt.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde J. eingezogen. Nach dem Waffenstillstand floh er nach Algerien, wo er eine Zeitlang an einem französischen Gymnasium in Algier lehrte. Die Vichy-Regierung wies ihm - ...